Das Spiel RISIKO ist wahrscheinlich älter als Ihr und ich. Hier gilt es, ähnlich wie beim Videospiel Civilization Planeten einzunehmen und Herrscher über das gesamte System zu werden. Als Plastik-Kerrigan, Raynor oder Tassada tretet Ihr mit Eure Armee an und zeigt den Kollegen, wer der bessere Stratege ist. Die Namen sagen Euch was? Sollten Sie auch, denn hierbei handelt es sich um die RISIKO StarCraft Variante. Hierzulande herausgebracht von Winning Moves, durften wir das Brettspiel auf Würfel und Anleitung testen.
Brettspiele zu testen ist immer ein wenig anders als Videospiele. Hier gibt es keine Geschichte, keine Grafik und erst Recht keinen Sound. Zumindest nicht im eigentlichen Sinne. Dafür gibt es Design, das Stöhnen von Mitspielern, wenn sie verlieren und in manchen Fällen eine selbst ausgedachte Geschichte – sofern man auf Rollenspiel steht.
Das wohl Wichtigste für die Meisten: Der Aufbau und das Design. Und keine Sorge, Herausgeber Winning Moves hat alles richtig gemacht. Hier wurde an keiner Ecke und keinem Ende gespart. Seien es die Zerglinge, Kerrigan, Raynor, Berserker, das Spielbrett, die Karten, die Mineralienfelder oder gar die Anleitung. Mit großer Detailgenauigkeit und viel Liebe für die Feinheiten ist hier eine einzigartige Umsetzung des RISIKO Prinzips auf die StarCraft Welt entstanden.
RISIKO? Was ist das?
Wer das Spielprinzip nicht kennt, für den ist es hier in simpler Form aufgeschrieben: Bis zu sechs Spieler treten mit ihrer eigenen Rasse gegeneinander an. Die Wahl habt Ihr zwischen den Protoss, Zerg und Terranern. Jede Rasse hat zwei verschiedene Armeen mit den jeweiligen Anführern. Zerg 1 wird von Kerrigan geführt, Zerg 2 von Zagara beispielsweise. Mithilfe der Spielkarten verteilt Ihr Eure Einheiten dann auf dem Spielfeld und den verschiedenen Planeten. Habt Ihr das gemacht, geht es eigentlich schon los. Hierbei gilt es aber einige Regeln zu beachten: So dürft Ihr nur angreifen, wenn Ihr mehr als eine Einheit im Feld habt. Basierend auf den Typ, Hydralisken sind 3er Einheiten, Zerglinge 1er, könnt Ihr dann eben mit drei oder einem Würfel angreifen. Bewegen dürft Ihr Euch erst, wenn Ihr einen Angriff gewinnt. Das ist wichtig, um weiter zu expandieren. Ziel ist es am Ende entweder alle anderen Mitspieler rausgehauen oder alle Planeten eingenommen zu haben – was mehr oder minder auf dasselbe hinausläuft. Das zumindest in den Grundzügen. Denn bei der RISIKO StarCraft Variante gibt es Erfolge und Belohnungen. Basierend auf den Spielmodi, auf die ich gleich noch eingehe, kann man hier auch gewinnen, wenn man eine bestimmte Anzahl an Erfolgen bekommen hat – beispielsweise das Erobern von zwei Planeten oder Besitzen von allen Mineralienfeldern. Die Erfolge sind dabei in Silber und Gold eingeteilt. Während Silberne leichter freizuschalten sind, benötigt man für Goldene ein wenig mehr Raffinesse.
Außerdem gibt es auch Spielkarten, die ebenfalls verschiedene Funktionen erfüllen. So sind die Karten dazu da, um besondere Spielzüge ausführen zu können. Greift Euch jemand an? Nutzt eine Karte, die den Angriff verhindert. Ihr greift jemanden an? Dann benutzt am besten eine Karte, die dafür sorgt, dass Ihr nochmal würfeln dürft, wenn der erste Wurf in die Hose geht. Karten bekommt Ihr, wenn Ihr feindliche Einheiten besiegt, aber immer nur maximal eine. Heißt, wenn Ihr beispielsweise fünf Gegner besiegt, bekommt Ihr trotzdem nur eine Karte pro Runde.
Am Anfang des Zuges dürft Ihr neue Einheiten platzieren. Wie viele wird anhand Eurer Präsenz auf den einzelnen Feldern + Eure Mineralienfelder berechnet. Wenn Ihr 14 Felder belegt auf denen vier Mineralienfelder sind, dürft Ihr 18/3, also sechs Einheiten platzieren. Diese könnt Ihr dann auf Felder setzen, auf denen schon eines Euer Männchen steht. Wer noch mehr setzen möchte, darf auch die eigenen Karten dagegen eintauschen. Oben auf den Kärtchen findet man Sterne, die den Wert angeben, gegen wie viele Einheiten getauscht werden darf.
Die Spielmodi
Bis hierhin einfach, oder? Jetzt spielt mal gegen drei andere Leute, die alle darauf aus sind zu gewinnen. Hier kommen Freundschaften hin zum Sterben. Aber mal den Ernst beiseite, macht es tatsächlich eine Menge Spaß, insbesondere wenn man im Thema Videospiele und natürlich allen voran StarCraft drin ist. Die Figuren sehen klasse aus, die Karten und Aufgaben unterstreichen die restliche Brettspiel-Atmosphäre. Obendrauf liefert die Anleitung neben dem klassischen Prinzip auch drei für RISIKO StarCraft angepasste Regelwerke:
- Grundausbildung: Schnell & Einfach! Für 3-6 Spieler.
- Kommandozentrale: Temporeich & Strategisch! Für 3-6 Spieler.
- Totale Eroberung: Aktualisierte Version des klassischen RISIKO-Spiels. Für 2-6 Spieler.
- Teamspiel: Verbündet Euch für Schlachten 2-gegen-2 oder 3-gegen-3. Für 4 oder 6 Spieler.
In der Grundausbildung lernt Ihr RISIKO in der einfachsten Art und Weise. Die Erklärungen sind simpel gestrickt und selbst Brettspiel-Legastheniker sollten sich schnell zurechtfinden.
In Kommandozentrale wird das Prinzip noch weiter ausgeführt und „in jeder Partie [gibt] es ein einzigartiges Schlachtfeld“. Der Modus ist daraus ausgelegt schnell gespielt zu werden und seinen Gegnern ordentlich einzuheizen. Wobei schnell spielen hier eher ein relativer Term ist – Geneigte RISIKO Zocker wissen, wovon ich spreche.
Besonders lustig ist Teamspiel. Zwei Leuten spielen gegen zwei andere Kollegen und müssen zusammen schaffen, siegreich vom Schlachtfeld zu ziehen. Im Wesentlichen geht hier vonstatten wie in der normalen Variante (beziehungsweise wie bei Kommandozentrale), jedoch arbeitet man eben zusammen die Belohnungen zu bekommen. Wer im Team als erstes vier Erfolge erreicht gewinnt. Der Clou dabei: Auch wenn man einen Verbündeten hat, darf man nicht in dessen Gebiet. Angreifen geht natürlich auch nicht. Sorgt in manchen Situationen dafür, dass man komplett umdenken muss.
Fazit
Würdest Du das Spiel weiterempfehlen? Ja.
Wie lange oft hast Du das Spiel gespielt? Ich habe das Spiel zu zweit und mit insgesamt vier Leuten, mich einberechnet, gespielt. Insgesamt haben wir uns fünf Mal hingesetzt und haben unsere Freundschaft arg auf die Probe gestellt!
Was hat Dir besonders gefallen? Der Detailgrad der Figuren und das Extra-Regelwerk, damit ein wenig StarCraft-Feeling aufkommt sind verdammt cool gemacht.
Was hat Dir gar nicht gefallen? Im Kern vermisse ich einen echt zwei Spieler Modus, der eventuell weniger als eine Stunde dauert. Aber hier kommt die Frage auf, ob sich so etwas überhaupt umsetzen lässt.
Abschließende Worte: RISIKO StarCraft sorgt für die willkommene Abwechslung, wenn man nicht vor dem Bildschirm sitzen, aber trotzdem mit seinen Lieblingsfiguren spielen möchte. Die Hersteller haben viel Liebe zum Detail bewiesen und mit den neuen Regeln die richtige Abwechslung reingebracht. Zwar kann man nur den Grundmodus zu zweit spielen, aber so gibt es immerhin einen Grund seine Kollegen zum Spieleabend einzuladen. Ich kann das Spiel von Winning Moves zweifelsfrei an alle Brettspiel-Enthusiasten empfehlen – Für den Inhalt und die Qualität seid Ihr mit 49,95€ bei einem Top Preis/Leistungsverhältnis. Kaufen könnt Ihr das Spiel beispielsweise hier.
Feedback, Kritik oder Hilfegesuche gerne an [email protected]
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Habt ihr euch auch mal die Mass Effect Version gekrallt? 😀
Die gibt’s auch? Cool! Hast du einen Link?