Zombeer

Das erste Mal, dass Brüste nicht ansprechend sind.

Bier, Zombies und Brüste. Was kann da schief laufen? Das hat sich Entwickler Moonbite mit Zombeer wahrscheinlich auch gedacht und blind drauf los programmiert. Das Ergebnis ist unlustig, unspielbar und allen voran Geldverschwendung. Schade!

Ich behaupte mit Fug und Recht, dass ich meine Reviews immer mit viel Bedacht auf Objektivität schreibe. Doch bei einem Spiel wie Zombeer fällt das schwer. Der Anfang mag noch voll okay gehen und als erste Waffe einen Dildo zu bekommen erzeugt ein müdes Lächeln. Aber was fünf Minuten später passiert, ist nicht mehr lustig.

Zombeer beginnt in einer Bar. Der Protagonist, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe, wacht mit einem Kater auf. Sein Handy klingelt und per SMS sagt ihm seine Freundin, dass Schluss ist und sie mit irgendeinem prominenten Politiker anbandelt. Nach einem kräftigen Schluck Bier krallt man sich einen Dildo und zieht los, seine Dame zu befreien. Dabei werden dem Spieler massig popkulturelle Referenzen ins Gesicht geschossen. Über Filme, bis hin zu Videospielen und anderen bekannten Medienvertretern. Das wäre schön und gut, wenn das Spiel nicht davon leben würde. Man hat keine Sekunde, in dem nicht irgendetwas zitiert werden oder in die Kamera gehalten muss. Das fühlt sich teilweise gezwungener als eine Fanfiction einer 12-jährigen an, die versucht Twilight mit Super Mario und Zombieland zu kreuzen.

Was macht man bei Zombeer? Auf Zombies schießen und Bier trinken, damit man nicht selber einer wird. Das war es schon.

Die ersten Zombies greifen an und sehen dabei gruselig aus. Aber nicht, weil die Designer eine gutes Händchen für erschreckend-aussehende Monster haben, sondern weil die Grafik krass veraltet ist. Selbstredend ist der visuelle Eindruck nicht alles, das zeigen Titel wie Starbound oder Minecraft, aber wenn das Spielerlebnis dabei von einer klobigen Steuerung, einer bescheuerten Story und einem langweiligen Verlauf geprägt ist, bleibt einem nichts, als sich zu wundern.

Über den Sound muss man an dieser Stelle kaum ein Wort verlieren. Dieser ist leider genauso von schlechter Qualität geprägt, wie alles andere. Höchstens die Synchronisation ist noch halbwegs annehmbar, das war es aber auch. Die musikalische Untermalung besteht aus dudelnden Tönen, die nach einiger Zeit einfach nur in wiederholende Monotonie abdriften. Die Sprüche des Protagonisten werden ebenfalls schnell alt und nervig.

Nach knapp drei Stunden Spielzeit habe ich aufgehört. Das Gesamtpaket hat durchweg keinen Spaß gemacht und teilweise gab es Bugs, die dafür gesorgt haben, dass man einfach an Ort und Stelle gestorben ist. Direkt am Anfang gibt es beispielsweise eine Flugzeug-Turbine, die man umgehen muss. Dort habe ich stets die Anweisungen von Zombeer verfolgt, damit ich nicht draufgehe. Trotzdem bin ich teilweise noch wenn ich neben dem Sauger stand, gestorben. Uncool.

Fazit

Das Erstlingswerk von Moonbite Games ist ein waschechter Griff ins Klo. Hier gibt es nicht, was man empfehlen, vorzeigen oder tatsächlich spielen könnte. Die veraltete Grafik, der eintönige Sound und die asbache Spielmechanik außen vor, macht es keinen Spaß. Atmosphäre kommt  gar nicht erst auf und es ist teilweise unangenehm den vielen popkulturellen Referenzen zu lauschen. Quasi fremdschämen pur. Von diesem Werk solltet Ihr weit, weit entfernt bleiben.

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Das Urteil

1.0Abfall
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Julian

Liebt und lebt Videospiele, unterzieht sie Härtetests und streamt auch gerne mal.
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