Den Veteranen unter uns ist „Space Hulk“ noch ein Begriff. Das 1993 erschienene Taktik-Strategiespiel spielte in der Welt des „Warhammer 40.000“-Franchises und ist uns besonders durch den knallharten und schonungslosen Schwierigkeitsgrad in Erinnerung geblieben.
Wir befehligten darin eine Einheit Terminatoren, genetisch modifizierte Mitglieder einer Elite-Kompanie des Space-Marine-Ordens der „Dark Angels“. An Bord eines riesenhaften, verwinkelten Raumschiffes erkunden wir verlassene Gänge und Hallen und bekämpfen außerirdische Bedrohungen, die sich im Schiff eingenistet haben.
Dabei kommt es essentiell auf taktisches Geschick, Aufstellung der eigenen Truppen und Glück an, denn selbst die schwer gepanzerten Elitekrieger fallen unter den Klauen der „Genestealer“ schneller, als wir „Gottimperator“ sagen können.
Der Entwickler Cyanide werkelt nun schon seit einiger Zeit an einer Shooter-Umsetzung des Materials, im November diesen Jahres soll der Titel erscheinen. Bislang existierten nur wenig aussagekräftige Trailer mit vorgerenderten Szenen und Umgebungseindrücken.
In den Kommentarspalten der Sozialen Netzwerke wuchs der Unmut, immer lauter wurden echte Ingame-Szenen gefordert. Das Desaster rund um Alien: Colonial Marines hat viele Spieler hellhörig gemacht. Man fürchtet eine erneute Enttäuschung rund um geschönte Vorschaubilder und -videos. Auch wird immer lauter gefragt, warum noch kein Youtuber eine Vorabversion bekommen hat und man einen Monat vor Release so gut wie noch keine bewegten Bilder aus dem Spiel sehen konnte.
Diesen – berechtigten – Fragen tritt Publisher Focus Home Interactive nun entgegen und veröffentlichte vor einigen Tagen einen Trailer, der nicht nur Ingame-Szene zeigt, sondern uns auch gleich das Waffenarsenal vorführt, mit dem wir in die alienverseuchten Gänge des Riesenschiffes vordringen können.
Die gezeigten Szenen zeigen erstmals das vollständige Interface und geben einen schönen Einblick in die verschiedenen Umgebungen des Spiels. Da der Titel vollständig im Inneren eines Raumschiffes spielt, ist fehlende Abwechslung ein naheliegendes Problem.
Der Trailer lässt jedoch hoffen. Die Entwickler haben sich augenscheinlich Mühe gegeben, aus der Vorlage das Beste herauszuholen: Da ein Space Hulk nämlich ein Raumfahrzeug ist, das aus einer Zusammenballung von Raumschiffen verschiedenster Bauart, Herkunft und Zeitalter besteht, treffen hier verschiedenste Stile aufeinander. Auch einige wirklich beeindruckende Szenarien und Levelabschnitte sind schon im Trailer zu sehen. Wir hoffen, dass diese nicht die rare Ausnahme sind, sondern jeder Level seinen eigenen Touch bekommen wird.
Die Waffen sind wenig mehr als Shooter-Standard: Von Schnellfeuerwaffen über einen Schrotflinten-Verschnitt bis hin zu Flammenwerfern und Plasmakanonen ist alles dabei, was die Science-Fiction-Vorlage zu bieten hat. Auch die in den engen Gängen überaus praktischen Nahkampfwaffen sind dabei, optisch erinnert uns das ganze verdächtig an den „Left 4 Dead“-Klon „Warhammer: End Times – Verminte“.
Unserer Einschätzung nach wird der Titel wohl wenig mehr als ein Ableger der bekannten Left4Dead-Mechanik. Was jedoch nicht unbedingt negativ sein muss. Ein starker Koop-Modus, die Möglichkeit, Erfahrungspunkte zu sammeln und damit immer stärkere Fähigkeiten und Waffen freizuschalten und die einzigartige Atmosphäre der Franchise könnten hier für ein richtig spaßiges Mehrspieler-Erlebnis sorgen.
Ob der Kampf gegen die einzige Feindrasse der Tyraniden auf Dauer fesselt, bleibt abzuwarten. Im Trailer sind neben dem Standard-Nahkampfgegner auch korrumpierte Menschen mit Schusswaffen zu sehen, so dürfte zumindest ein wenig taktische Herausforderung bestehen. Und wer weiß, welche Pläne der Entwickler nach Release verfolgt? Wir wünschen uns eine Erweiterung rund um die grünhäutigen Orks oder die Götter des Chaos.
Als Release ist bisher ein sehr schwammiges „November“ angegeben, wann genau wir mit dem Titel und stichhaltigen Aussagen rechnen können, steht also mehr oder minder in den Sternen.
Wer neugierig geworden ist, kann sich bei Steam eine aufgefrischte Version des Ur-Taktikspiels von 1993 anschauen. Eine gewisse Frustresistenz wird jedoch vorausgesetzt.
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Nico
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