Die Rächer rund um Captain America sind zurück. Thor, Iron Man, Black Widow, Hawkeye, Hulk mitsamt Neuzugängen stehen sich ihrer, mal wieder, größten Bedrohung bevor: Ultron. Eine künstliche Intelligenz die nur eine Mission hat: Die Menschheit auszulöschen, um das Zeitalter der Maschinen einzuläuten. Hört sich nach Skynet-Komplex an, ist aber um einiges mehr. Das der Film jetzt schon das beste ist, was 2015 zu bieten haben wird, ist bestimmt kein Geheimnis. Warum Ihr Euch den Titel also unbedingt anschauen solltet, erfahrt Ihr in der Rezension.
Wie schön es doch wäre, wenn die Welt keine Helden mehr bräuchte, um sie zu beschützen. Wenn jeder, egal wo er lebt, mit ruhigem Gewissen vor seine Haustür treten könnte, ohne Angst zu haben, ihm würde was passieren. Genau diese Idee verfolgt Tony Stark seit er Iron Man ist. Er hat die Mittel und die nötigen Ressourcen – doch ihm fehlt die richtige, künstliche Intelligenz, die für den nötigen Frieden sorgt, ohne falsche Entscheidungen zu treffen. Als er diese Intelligenz in Form eines Infinity Stones findet, startet er das Ultron-Programm. Doch für Ultron kann der Frieden nur sichergestellt werden, wenn die gesamte Menschheit ausgelöscht ist. Die Avengers müssen sich versammeln, um ihrer eigenen Kreation Einhalt zu gebieten. Doch das ist alles andere als einfach, denn Ultron ist überall – In Tony Starks Anzügen, im Internet und in allen anderen Schaltkreisen. Wie hält man also eine künstliche Macht auf, die sich immer wieder kopieren und von vorne beginnen kann?
Joss Whedon hat sein Versprechen wahr gemacht und anstelle eines zweiten Teils, der alles genauso wie der Erste, nur schöner macht, ein komplett neues Rezept angewandt. Das heißt nicht, dass es hier nicht ähnlich schön aussieht, dafür wartet Age of Ultron aber mit einigen, eher unerwarteten Szenen auf. Zwar bekommt Ihr auch hier Action der Superlative serviert, dafür gibt es aber auch ruhige Augenblick, in der die Geschwindigkeit Schritttempo erreicht und man Zeit hat, sich mehr mit den Figuren auseinanderzusetzen. Und dann gibt es noch den Kampf Iron Man als Hulkbuster vs. Hulk, der für enge Hosen sorgt.
Man merkt Joss Whedon an, dass er mit sehr viel Herzblut und Detailliebe an das Thema heran geht. Dank den vorherigen Filmen haben alle Charaktere endlich genug Hintergrundstory erfahren, so dass man jetzt endlich tiefer gehen und die einzelnen Facetten näher beleuchten kann. Sei es Hawkeyes [SPOILER] oder auch Captain Americas [SPOILER]. In jedem Fall erfahren wir hier einiges über die Helden. Unter anderem wird auch endlich die Vergangenheit von Black Widow aufgeklärt. Aber wir verraten an dieser Stelle natürlich nichts.
Obwohl wir zu jedem Zeitpunkt sehr viele Schauspieler auf dem Bild agieren haben, stört dies kein bisschen den Filmfluss. Tatsächlich scheint jede Figur ausreichend Zeit für die eigene Hintergrundgeschichte und Motivation zu bekommen und niemand kommt zu kurz – auch nicht die neuen Charaktere wie Quicksilver und Scarlet Witch. Beide eigentlich bekannt aus dem X-Men Universum, haben sie hier keine Verbindung zu Wolverine und Co., da MARVEL leider nicht die Filmrechte an dem Franchise hat. Ist aber gar nicht schlimm, denn mit Nachnamen heißen sie trotzdem Maximoff und es gibt genug Hinweise, dass sie eventuell doch Mutanten sein könnten. In jedem Fall ist das Paar besser und auch interessanter dargestellt als in Zukunft ist Vergangenheit.
Der Film wird in 3D und 2D anlaufen. Der Effekt war eher eine nette Dreingabe und kein wirkliches Muss. Wer auf die Räumlichkeit verzichten kann, sollte sich lieber die normale Variante anschauen, um sich besser aufs Wesentliche konzentrieren zu können.
Wer übrigens die Comics zu Age of Ultron kennt, muss sich keine Sorgen machen, denn mehr als ein paar kleinere Hinweise gibt es nicht. Wer mit der Lektüre also nicht vertraut ist, wird hier trotzdem voll durchblicken und gut unterhalten werden.
Fazit
Avengers: Age of Ultron ist nicht nur ein würdiger Nachfolger, der nochmal einen draufsetzt, sondern funktioniert auch sehr gut als Film. Hier gibt es nicht nur hirnlose Action und nette Bilder, sondern auch charakterlichen Tiefgang, Entwicklung und viele Gründe, emotional investiert zu sein – etwas, dass heutzutage kaum noch ein Streifen bietet. Der Film erscheint am Donnerstag, den 23. April hierzulande im Kino und ist definitiv einen Gang ins örtliche Lichtspielhaus wert.
Das Urteil
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