Mark Watney ist auf dem Planeten Mars gestrandet. Seine Crew hat den totgeglaubten Botaniker zurückgelassen, um selber mit dem Leben entkommen zu können. Doch der fatale Unfall entpuppt sich als Fleischwunde. Mark, gespielt von Matt Damon, muss versuchen Kontakt zur NASA und zu seiner Crew aufzubauen, um ebenfalls wieder nach Hause zu kommen. Doch die nächste bemannte Mission fliegt erst in vier Jahren zum roten Planeten.
Sechs Astronauten müssen eine Routine-Untersuchung auf dem Mars vorzeitig abbrechen, da ein starker Sturm aufzieht. Zwiegespalten, ob sie zurück in die Rakete und nach Hause fliegen oder lieber im Hub verweilen sollen, entscheiden sie sich fürs Erstere. Was eigentlich kein Problem darstellen sollte, sorgt dafür, dass Mark Watney von rumfliegenden Trümmerteilen getroffen und ausgeknockt wird. Nachdem seine Kollegen versuchen ihn zu retten, scheint die Hilfe zu spät und sie flüchten sich in die Rakete und ab ins All. Klar, dass Watney wenig später aufwacht und einfach mal 225 Millionen Kilometer von zu Hause aus entfernt ist. Kurzentschlossen bekommt er keinen Heulkrampf, sondern holt das Beste aus der Situation raus und versucht zu Überleben.
Regisseur Ridley Scott, am besten wahrscheinlich für die Alien-Filme und Blade Runner bekannt, zeigt mit Der Marsianer, dass er immer noch der Meister des Sci-Fi-Handwerks ist. Atemberaubende Raumschiffsequenzen, ein authentisch inszenierter Schauplatz in Form des Mars und Bilder, die zum Aufhängen einladen. Aber nicht nur der Regisseur, auch Drehbuchautor und Schauspieler sind genau richtig für den Streifen. Das Skript basiert dabei auf dem gleichnamigen Buch von Autor Andy Weir. Kleiner Fun-Fact: Der Autor hatte das Buch kostenfrei auf seinem Blog veröffentlicht bis es recht schnell von sehr vielen Menschen gelesen und Verlagen entdeckt wurde.
Insbesondere Matt Damon als Mark Watney hätte nicht perfekter gecastet werden können. Der Oscarpreisträger und irre sympathische Damon schafft auf langer Strecke ohne Schauspielkollegen eine überzeugende und mitreißende Inszenierung eines verzweifelten, aber entschlossenen Mannes zu bringen, so dass man als Zuschauer durchweg mitfiebert und Empathie empfindet. Aber auch der restliche Cast um Jeff Daniels als NASA-Direktor, Kate Mara und Jessica Chastain als Astronauten oder Donald Glover als Mathematiker liefern erstklassige Arbeit ab.
Das Ganze wird von einem schön scharfen 3D-Bild unterstrichen, welches komplett ohne Ghosting-Effekte daherkommt und dank cleverer Einsetzung von roten Filtern einen realistischen Ton erzeugt. Der Sound sorgt dabei für die übrige Unterhaltung, da er punktgenau abgemischt ist. Zusammen mit dem sehr guten Soundtrack entsteht hier ein rundes Paket an Bild und Ton an dem niemand was auszusetzen haben sollte.
Eigentlich habe ich mein Kinoherz dieses Jahr an Avengers: Age of Ultron verschenkt, Der Marsianer kommt aber schon sehr nah dran. Neben der exzellenten Performance von Matt Damon, sehr schönen Bildern und einer durchweg spannenden Geschichte, die über die ganzen zwei Stunden zu unterhalten weiß, bekommt man einen Film, der sich von der momentanen Filmlandschaft abhebt.
Bonus: Matt Damon in Team America
Das Urteil
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