Neocore will es mit dem Abschluss der Trilogie noch einmal wissen und schickt Van Helsing abermals in ein unterhaltsames Abenteuer. Trotzdem kann das Spiel aber nicht komplett überzeugen.
Um eine Frage gleich einmal vorab zu klären: Ja, ihr solltet die Vorgänger der The Incredible Adventures of Van Helsing-Reihe gespielt haben. Nicht zuletzt auch deswegen, da die Vorgänger ein wenig besser waren. Aber fangen wir einmal vorne an.
Am Anfang steht die Handlung, welche abermals gut durch das Videospiel leitet und mit den sehr gut vertonten (englischen) Dialogen auch Spaß macht und auch durchgehend für Motivation sorgen könnte. Das funktioniert leider nicht immer, da die Inszenierung der Geschichte alles andere als unterhaltend ist. Da schwenkt die Kamera ein bisschen, zoomt ein wenig rein und dann ein wenig raus, verharrt für Minuten in der gleichen Position und es wirkt fast so, als hätte Neocore keinen Wert auf den erzählerischen Aspekt gelegt.
Altbewährt ist nicht immer gut
Dafür kann man aber nicht über das Gameplay meckern. Hier bekommt man wieder dieses altbewährte Hack&Slay-System präsentiert, welches die Suchtspirale bereits nach wenigen Minuten auspackt und uns dann auch nur ganz selten wieder entkommen lässt.
Es macht schlicht und einfach Spaß sich durch Horden von abwechslungsreichen Gegnern zu klicken, Beute zu sammeln, kurz zu verschnaufen und dann weiter zu stürmen. Das tun wir in Van Helsing 3 dieses Mal mit einer von sechs unterschiedlichen Klassen. Da hätten wir Kopfgeldjäger, Elementalist, Protektor, Konstrukteur, Phlogistonier sowie den Umbralist; und obwohl alle auf dem klassischen “Magier, Krieger, Schurke” Modell basieren, spielt sich jede der Klassen spürbar anders, was den Wiederspielwert selbstverständlich merklich erhöht.
Interessant wird es in einem Hack&Slay aber natürlich erst, wenn wir uns die Talente und Fähigkeiten einmal näher ansehen und da kann man bei Van Helsing 3 wirklich nicht klagen. Zwar ist das Design der Fähigkeiten-Bäume alles andere als ansprechend, aber immerhin findet man sich schnell zurecht und wir konnten auch keinen Lückenfüller finden.
Ebenfalls nicht finden konnten wir hingegen merkliche Fortschritte. Natürlich hat sich das System bewehrt und selbstverständlich erwartet man von einem Hack&Slay keine weltbewegenden Erneuerungen, aber trotzdem fehlt uns etwas mehr Frische; einfach ein paar neue Ansätze, welche die bereits tollen Aspekte der Van Helsing-Reihe noch weiterentwickeln.
So hätten wir uns etwas mehr Interaktion mit Katarina erhofft. Zwar ist der Geister-Sidekick nach wie vor sehr gut geschrieben und wir erfahren endlich etwas mehr aus ihrer Vergangenheit, aber trotzdem hätten wir uns gerade bei ihr ein paar interessante Neuerungen erhofft.
Fazit
Etwas fehlt bei Van Helsing 3. Und dieses etwas wiegt eben doch sehr stark. Das Spiel unterhält zwar gut und konnte uns während des Tests auch das eine oder andere Mal zum Lachen bringen, aber trotzdem fühlt es sich irgendwie bekannt an. Zu wenig Neuerungen rechtfertigen den Kauf des Spiels zu einem Vollpreis daher momentan noch nicht. Solltet ihr ein riesiger Fan der Reihe sein könnt ihr bedenkenlos zugreifen, alle anderen sollten aber warten, bis sich das Spiel irgendwann im Angebot befindet.
Info: Im Internet gibt es einige Beschwerden, dass das Spiel im Multiplayer ruckelt und viele Bugs hat. Dazu können wir nichts sagen, da wir lediglich die Solokampagne gespielt haben.
Bilder: Neocore
Das Urteil
Lukas
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