Free2Play: Der Pay2Play-Virus

Oder: Wie sich die Spiele-Industrie ihr eigenes Grab schaufelt!

dungeon_keeper_Spiele-IndustrieDen Vogel hat Electronic Arts mit Dungeon Keeper Mobile abgeschossen. Das die Firma schon längerweniger Wert auf gute Spiele, sondern mehr auf schnelles Geld legt, wissen wir schon. Dennoch hat man immer noch ein wenig Rest-Hoffnung. So auch beim Remake von Dungeon Keeper, was sich als Tritt in die Eier mit Anlauf entpuppte. Denn direkt nach dem Tutorial möchte EA schon das Geld sehen. Mein Herz blutet hierbei besonders, weil Entwickler Mythic an der Erschaffung beteiligt waren. Diese sind unter anderem für mein erstes MMORPG verwantwortlich: Dark Age of Camelot.

Aber worum geht es hier eigentlich?

Spiele werden immer schneller, mit immer weniger Liebe und mit immer mehr Geld im Hinterkopf produziert. Wir präsentieren euch die besten Beispiele für genannte Spiele und zeigen, dass nicht nur EA Mist baut, sondern die gesamte Spiele-Industrie.

Wenn Free to Play eigentlich gar nicht so “Free” ist.

Das jüngste Beispiel, Dungeon Keeper Mobile habe ich bereits angesprochen. Ein anderes heftiges Beispiel ist Plants vs. Zombies 2,Plants vs. Zombies 2 über das wir vorgestern berichteten. Die Level sind  knüppelhart, wirksamen Schutz findet man nur gegen Cash. Kurzum – der mobile Free2Play-Bereich ist durch und durch verseucht. Aber auch auf dem Desktop-PC schlägt die Spiele-Industrie zu. Besonders Free2Play-MMO’s werden gerne ausgebeutet. Man kann Spiele wie World of Tanks, Dragons Prophet oder RIFT zwar spielen, wie man lustig ist – Um zu den Besten der Besten zu gehören muss allerdings häufig tief in die Tasche gegriffen werden. Rüstungsbrechende Munition in WoT, leichteres Fangen von Drachen in DP, all das will entlohnt werden. Und schließt einen automatisch von höheren Ligen oder gar Wettbewerbsfähigkeit quasi aus. Das geht per Definition zwar NICHT als Abzocke durch, aber Geld zu bezahlen um zu den Besten zu gehören ist definitiv unfair. Besser machen es da Spiele wie SMITE, in denen man zwar ordentlich Geld lassen kann – aber nicht muss. Alles bezahlbare ist rein kosmetischer Natur, oder um Zeit zu sparen (z.B. um neue Helden freizuschalten). Und nicht zu vergessen sind REINE Free2Play-Spiele, in denen man alles tun und lassen kann, ohne einen Cent hineinzustecken. Hinter solchen Spielen steckt die Spiele-Industrie aber in 99% der Fälle NICHT – sondern meist private Entwickler.

Ein neuer Trend – Doppelt abkassieren

dead_space_3_game-wideNicht ganz neu, aber immer beliebter wird auch folgendes Modell: Man bastelt ein Spiel, gerne auch einen Nachfolger eines bekannten Spiels verkaufe es wie gewohnt für 60€. Aber 60€ können doch nicht alles sein – deswegen baut man weitere kostenpflichtige Inhalte in das Spiel, für das man bereits den vollen Preis bezahlt hat. Dies geht oft hintenrum über “großzügige” DLCs. Für ein zustäzliches Level, mit dem man 2 Stunden beschäftigt ist, soll man 15 Euro zahlen. Oder für vier Karten in Shootern. Danke, Spiele-Industrie! Besonders dreist war es aber bei Dead Space 3. Hier konnte man NUR an bestimmte Waffen und Ausrüstung kommen, wenn man zum Portemonnaie griff.

Wenn das Herz blutet…

Bei welchem Spiel hattet Ihr zuletzt das Gefühl, die Entwickler hätten alles gegeben oder hatten Spaß bei der Arbeit?Skyrim-Mountaintop-HD Mir fällt da nicht viel ein – Dark Souls, World of Warcraft, Portal 2. Danach muss ich schon in meiner Kindheit graben – Pokemon Gold, Zelda, Mario 64 – die Klassiker eben, mit denen man hunderte Stunden und mehr verbracht hat. Und das sogar ohne Achievements. Viel zu oft liegt der Fokus nicht mehr beim Gameplay oder einer langen verschlungenen Story, sondern in Grafik, Leveldesign und anderen Effekten. Spiele ähneln sich oder sind bis auf genannte Elemente sogar fast identisch. Genannt seien da so gut wie alle Shooter und Rennspiele. Leider sind daran meist noch nicht einmal die Entwickler selbst schuld – sondern Deadlines und Vorgaben von Publishern, die ja einen Großteil der Spiele-Industrie stellen. Experimentiert wird heutzutage fast gar nicht mehr – Warum Unmengen Geld in etwas stecken, von dem man nicht WEIß, dass es einschlagen wird? Dann lieber das selbe Spiel nehmen, einen Hund einfügen und sichere Millionen scheffeln. Und genau da liegt ein Teufelskreis – neue und gute Ideen werden meist nur von einzelnen Entwicklern privat realisiert. Diese haben aber oft wenig Zeit und Geld für Werbung und gehen unter. Nur selten schaffen es solche Entwickler die Spiele-Industrie zu “revolutionieren”. Und fast immer wenn das passiert – wird die Idee ausgeschlachtet oder in einen Free2Play-Virus verwandelt. Was ist eigentlich passiert? Früher hat man 50 Euro bezahlt und hatte dutzende, wenn nicht hunderte Stunden Spielspaß. Heute schaffen das mit Glück Strategiespiele, oder aber Open-World-Titel wie Borderlands 2 oder Skyrim. Sollte ich in den Genuss kommen, meine eigenes Spiel zu kreieren, verspreche ich euch, dass es vollkommen kostenlos sein wird.

Wie seht Ihr die ganze Geschichte? Zerstört sich die Spiele-Industrie durch Ihre Habgier selber? Oder wird es immer Leute geben, die darauf eingehen? Was kann man dagegen machen? Mit welchen Spielen habt Ihr mehr Zeit verbracht als einmal die Kampagne durchzuspielen und es danach in den Schrank zu packen? Glaubt Ihr die Spiele-Industrie kriegt die Kurve? Schreibt es mir in die Kommentare oder stimmt ab!

Zerstört sich die Spiele-Industrie dank Geldgier?

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Michael

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Videospielen ist besser als stumpf Fernzusehen. Ich bin mein eigener Regisseur

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7 Kommentare

  1. Krawallier
    Krawallier Februar 15, 2014 3:17 am  Antworten

    Denke die Indie Szene ist ja auch deswegen so beliebt un daher würd ich nicht behauptet das die Industrie dadurch die Spiele zerstören, immerhin sorgen die ja dafür das möglichst viele Leute in Kontakt zu Videospielen kommen. Auch zu SNES und N64 Zeiten gab es extrem VIEL Schrott, zum Glück blieben hier einen aber nur die guten Titel in Erinnerung.

    Die guten Spiele muss man sich halt dann rauspicken, dafür gibt es ja auch entsprechende Kritiken.

  2. Hansi
    Hansi Februar 14, 2014 4:32 pm  Antworten

    Leider ist es so… Ich bin ein totaller MMORPG Fan und habe auch wirklich schon so ziemlich jedes aktiv gespielt bis ins high level aber wirklich alle sind jetzt pay2win… Wie du angesprochen hast ist Dragons Prophet jetzt auch ein beispiel für pay2win. Früher war das nicht so! Man konnte Geld ausgeben aber man hatte dadurch nicht einen extrem großen bis keinen Vorteil. Aber jetzt ist es Extrem!!!! Genauso mit Spielen wie zum beispiel Runes of Magic, 4Story und das Spiel was meiner meinung nach die größte Schande für alle free2play titel ist: Darkorbit!!!
    Letztens habe ich aber entlich wieder ein Spiel gesehen wo es nicht so ist. Das gute alte Guild Wars 2! Ich hoffe nur das wird auch nicht zerstört.
    Aber Naja was kann man machen? Es dreht sich alles nurmehr ums Geld. Die junge Generation wird mit solchem pay2win material und fast realistischer Grafik aufgezogen, darum geben sie automatisch bei egal welchem spiel Geld aus und nur deswegen werden die Publisher immer so weitermachen!

    Danke an Michael für den Artikel. Ich hoffe so manchen Leuten gehen dabei die Augen auf…

  3. Bakuryu
    Bakuryu Februar 14, 2014 3:08 pm  Antworten

    JO plant vs zombiewar noch bis anfang dez. gut, aber dann haben sie es total auf pay2win umgestellt… Habs nach dem letezten patch da mit dem rasenmäher gelöscht

  4. Stefan
    Stefan Februar 14, 2014 2:11 pm  Antworten

    Leider Wahr :)

  5. Stefan
    Stefan Februar 14, 2014 12:42 pm  Antworten

    Wenn man ganz ehrlich ist sind wir eig Verwöhnt. Klar gibt es heute wesentlich mehr an Auswahl als damals, aber Damals haben wir für ein NES oder SNES Titel 120 Mark bezahlt ^^

    • Shivalah Februar 14, 2014 1:28 pm  Antworten

      An der gemessenen Kaufkraft nimmt sich das nur leider nicht viel …

      • Michael
        Michael Februar 14, 2014 1:30 pm  Antworten

        Stimme dir voll und ganz zu Shivala! Das ist wohl der ganz große Unterschied

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