Lange haben wir auf einen Zelda-Titel gewartet, der uns an die gute alte Zeit erinnert. Der uns in den Bann zieht und in längst vergessene Tage zurückversetzt. Nintendo hat den Quasi Nachfolger zu A Link to the Past vor zwei Wochen für den Nintendo 3DS veröffentlicht. Ob sich die Anschaffung lohnt und Ihr unbedingt zwei Tage alleine sein solltet, bekommt Ihr auf den nächsten Zeilen beantwortet.
Erinnert Ihr Euch an die Geschichte von Ocarina of Time? Wer den Titel nicht gespielt hat, sollte ihn dringend nachholen. Nach dem Ganon besiegt wurde und der Held der Zeit seinen Weg gegangen ist, kehrte Frieden in Hyrule ein. Doch dieser hält für gewöhnlich nicht lange an. Ein neuer Held muss erwachen, um Yagu, ein Bösewicht aus Lorule, zu stoppen. Dieser verwandelt die Einwohner Hyrules in Gemälde und nimmt sie mit in eine abstrakte Version des schönen Landes. Doch die Geschehnisse aus Ocarina of Time liegen schon lange zurück und Link hat unlängst den Löffel abgegeben.
Gut, dass wir also im selben Haus erwachen wie auch schon in A Link to the Past. Das Schicksal mag uns. Von hier beginnt das neue Abenteuer. Nach ein wenig Story und die übliche „Link, du Schlafmütze, wach auf“-Schose, gilt es Schwert und Schild in die Hand zu nehmen. Der erste Tempel wartet und der etwas schrullige Verkäufer Ravio benötigt Eure Rubine. Denn anstelle des Klassikers: „Findet wichtige Gegenstände in Tempeln“, verkauft der Händler alle nötigen Items aus Links Bude heraus. Diese könnt Ihr gegen eine kleine Gebühr leihen oder für viel Asche kaufen. So kostet der Bogen beispielsweise 100 Rubine Leihgebühr oder 1200 Rubine, damit er Euch gehört. Leihen lohnt sich auf lange Sicht aber weniger, da Ihr alle geborgten Gegenstände verliert, sobald Ihr sterbt.
Die Tempel sind aus dem SNES-Klassiker bekannt, haben aber selbstredend eine neue Architektur bekommen. Obendrein wurde die neue Möglichkeit an Wänden entlang zu huschen ins Design integriert. Dabei stellt man sich ganz nah an eine Wand ran, drückt den A Knopf und verschwindet in ihr. Aufgepasst: Dabei habt Ihr nur eine gewisse Dauer, die Ihr im 2D-Feld verbringen könnt. Läuft diese aus, werdet Ihr raugeschmissen. Interessant ist dabei, dass derselbe Energie-Balken auch für Bomben, Pfeile und Co. verantwortlich ist. Anstelle also mühselig Munition einsammeln zu müssen, bekommt Ihr diese automatisch, sofern genug Energie vorhanden ist. Diese lädt sich nach kurzer Zeit selbst auf. Vorbei sind die Zeiten, bei denen man zu wenig Pfeile für einen Endboss hatte.
Apropos Endbosse. Viele der Kreaturen sind ebenfalls aus dem bekannten SNES-Teil bekannt. Sei es der Armadillo, die riesige Raupe oder dieses Pflanzenmonster im Wüstentempel. Zugegeben, ich habe mir die Namen nie merken können. Außer Gohma, der Spinnenmutter. Oder war sie eine Königin? Nichtsdestotrotz ist das Boss-Design gewohnt Spitzenklasse. Insbesondere der Endkampf, von dem wir jetzt nicht allzu viel verraten wollen, hat es in sich.
Cool ist dabei, dass man Tempel in freiwilliger Reihenfolge machen kann. Ihr seid nicht auf eine feste Linie angewiesen. Kommt Euch also einer der Dungeons zu schwer vor, dürft Ihr beruhigt zu einem anderen Wechseln. Während der Testphase habe ich mich beispielsweise zu dumm für den Feuer-Tempel angestellt und bin erst einmal in die Wüste geflogen. Ein Schnellreisesytem gibt es ebenfalls. Eine nette Hexe fliegt Euch auf ihrem Besen herum, damit man nicht immer zu Fuß gehen muss. Doch aufgepasst: Ihr könnt sehr viel vom Titel verpassen, wenn Ihr nur ganz schnell von A nach B huscht. Einsammelbar sind unter Anderem die so gennanten Maimais. Kleine Tintenfische, die von ihrer Mutter vermisst werden. Jedes Mal wenn Ihr zehn von den süßen Meeresbewohnern eingesammelt habt, verstärkt die Mama einen gekauften Gegenstand Eurer Wahl. Es lohnt also komplett Hyrule und Lorule zu durchsuchen.
Die Optik von A Link between Worlds, auf den ich noch ein wenig mehr im Punkt Grafik eingehe, ist klasse und angelehnt an den Stil der älteren NES- und SNES-Spiele. Sie ist kindgerecht und vermittelt eben dieses bunte gute Laune Gefühl, welches man von den Titeln gewohnt ist. Majoras Mask mal außen vor. Der einzige wirkliche Kritikpunkt ist der Schwierigkeitsgrad. Dieser ist für geübte Zocker und Zelda-Veteranen viel zu einfach ausgefallen. Manch Tempel lässt sich in unter einer Stunde meistern und die Rätsel sind alle sehr leicht gehalten – höchstwahrscheinlich damit Kinder nicht vor Frustmomenten stehen. Schade für die knallharten Fans der Serie. Glücklicherweise kann man nach erstmaligen Durchspielen einen weiteren Lauf machen, der dann um einiges schwieriger ausfällt.
Grafik
Bei einem Spiel wie A Link between Worlds die Grafik zu bewerten ist ein wenig wie einen Hamburger ohne Fleisch zu essen. Es macht einfach keinen Sinn. Trotzdem wird der visuelle Stil dem Inhalt gerecht und passt perfekt rein. So sieht es teilweise ein wenig verpixelt aus, stört aber kein bisschen. Die Liebe zum Detail, das Aussehen der Charaktere und der 3D-Effekt funktioniert einfach so gut, dass man keinen Gedanken an die etwas veraltete Grafik verschwendet.
Sound
Der Soundtrack ist eine Liebeserklärung an den geneigten Spieler. Neben dem serienträchtigen Thema, welches selbstredend in neuer Ausgabe kommt, sorgt auch die restliche Musik, die Soundeffekte und Links typisches Geschrei für ein vollwertiges Zelda-Erlebnis. Eine Synchronisation gibt es nicht, wäre aber auch komplett unangebracht.
Fazit
Würdest du das Spiel weiterempfehlen? Ja.
Wie lange hast du das Spiel gespielt? Ich habe knapp zehn Stunden für die Kampagne gebraucht. Dabei habe ich alle Tempel gemacht, Truhen geöffnet, die Maimai Babys zusammengesucht und fast alle Herzcontainer gefunden.
Was hat dir besonders gut gefallen? Das flüssige Spielerlebnis gepaart mit dem Gefühl des SNES-Titels haben mich zurück in meine Kindheit versetzt.
Was hat dir gar nicht gefallen? Für einen Zelda-Veteran ist der Titel einfach viel zu einfach.
Abschließende Worte: The Legend of Zelda: A Link between Worlds ist ein waschechter Zelda-Titel, der kaum Wünsche offen lässt. Link fühlte sich schon lange nicht mehr so fesselnd und nostalgisch an. Spieler des SNES-Klassikers werden feuchte Augen vor Freude haben. Wer bis jetzt noch eine Entschuldigung gesucht hat, sich einen 3DS zuzulegen, hat sie gefunden.
Das Urteil
Feedback, Kritik oder Hilfegesuche gerne an [email protected]
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Twitter: LetsNarvik
Dezember 8, 2013 1:58 pm
Nettes Review^^
Zum Schwierigkeitsgrad in Zeldaspielen finde Ich zwar auch dass er fordernder seien könnte – was jedoch so manches Rätsel angeht glaube Ich schon dass der Zelda-Fan einfach zu trainiert ist. Rätsel die mir früher Gehirnschmalz abgewonnen hätten löse Ich jetzt beim betretten des Raumes durch einfaches hinsehen.
Und ja die Zelda Zeitlinie^^ Deine Version ist zwar so nicht ganz richtig, aber für Leute die nicht so Zelda-nerdig sind viel besser zugänglich. Die Zelda-Zeitlinie spaltet sich nach OoT in drei Pfade auf. 2 entstammen der Version in der Link gewinnt. Einmal die in der Link als Erwachsener Ganon besiegt und verschwindet (er reist ja wieder in der Zeit zurück). Auf dieses Ereignis folgt TWW.
Dann die Zeitlinie in der Link eben aus der Zukunft zurückkehrt und seine Kindheit nachholt. Darauf folgt Majora’s Mask.
Und dann die Version die alle verwirrt: Es gibt eine OoT Version in der der Held der Zeit verliert und Ganon gewinnt. In dieser Zeitlinie spielt dann A Link to the Past (In der bisher noch nicht gezeigten Zwischenzeit zwischen OoT und A Link to the Past findet hier ein “Sealing War” statt.
Hyrule Historia ftw.
Ich liebe die Zelda Serie, Jedes Spiel bzw Remake der Serie ist ein Meisterwerk Sieht total schön aus.