Need for Speed: Rivals

Wo wir hinfahren, brauchen wir keine Straßen … doch, doch, brauchen wir.

Nach Most Wanted wird es wieder ein wenig ausgiebiger und anstelle einer geradlinigen Story und einem Einzelspieler, sind wir in einer offenen Sandbox-Welt unterwegs. Der Spaß ist hierbei vorprogrammiert und Wohnzimmer-Rennfahrer kommen definitiv auf ihre Kosten. Worauf man sich noch freuen kann, erzähle ich Euch auf den nächsten Zeilen.

Ich gestehe, dass ich bei Rennspielen kein bisschen auf die Story achte, sofern es denn eine gibt. Wozu auch? Ich möchte schnelle Autos fahren, mich dem Rausch der Geschwindigkeit hingeben und einfach nur das Hirn ausschalten. Glücklicherweise spricht Publisher Electronic Arts Fans wie mich mit dem neuesten Teil der Reihe an. Es gibt zwar eine Geschichte, aber die ist so zweitrangig wie die Nächstenliebe an Weihnachten. Genug der schlechten Witze, Zeit für rasende Action.

Der Titel beginnt offensichtlich direkt mit der vollen Breitseite Need for Speed. Auf Seiten des Gesetzes oder der Straßenrenner macht Ihr Euch mit der Steuerung und Eigenheiten der beiden Parteien vertraut. Während man als Raser also alles daran setzt, möglichst schnell von A nach B zu kommen, Rennen zu fahren und anderem illegalen Kram zu frönen,  ist man als Polizist unterwegs, um genau dies aufzuhalten. Und wie hält man schnelle Karren am besten auf? Richtig, indem man genauso schnell fährt und mit voller Geschwindigkeit in die Seite prescht.

Das Coole dabei ist die komplett offene Welt, die Ihr Euch mit anderen Spielern teilt. So sind beispielsweise nicht alle Streifenwagen von der künstlichen Intelligenz gefahren. Ein menschlicher Mitspieler kann euch gerne mal einen Strich durch die Rechnung machen, wenn Ihr zu schnell seid. Hierbei kommt auch der Titel des Spiels, Rivalen, zum Einsatz. Aber nicht nur die Polizei kann Euer Ernstfeind werden – nein – insbesondere gegnerische Raser sind hier das Hauptaugenmerk. Wenn man sich auf der Straße trifft, kann man durch sanftes Drücken der Schultertaste den Kollegen herausfordern. Dann gilt es, als Erster ins Ziel der vorgegeben Strecke zu kommen. Verloren? Erneut herausfordern! Das geht dann solange, bis einer keine Lust mehr hat oder wegen verkrampften Fingern und müden Augen aufgeben muss. Nichtsdestotrotz eine spaßige Funktion, die dazu anregt, mehr zu wollen.

Damit Ihr aber nicht immer die Abgasrohre der anderen Fahrer seht, müsst Ihr Eure Karre entsprechend aufmotzen – oder pimpen, wie es die Jugend von heute so schön sagt. Das Pimpen geht am besten, indem Ihr Rennen gewinnt, Herausforderungen abschließt, Streckenrekorde brecht oder einfach nur ein bisschen umher fahrt. Dafür gibt es nämlich Credits. Diese könnt Ihr dann gegen schnellere Motoren, schickere Hauben, eine bessere Panzerung und etlichen ähnlichen Kram eintauschen.  Doch Obacht. Tatsächlich lohnt es sich erst einmal, Autos in Ruhe freizuschalten, bevor das große Pimpen beginnt. Beispielsweise musste ich bis Rang 9 warten, damit ich meinen Audi R8 benutzen und dann ordentlich aufmotzen konnte. Selbstredend lohnt es sich auch schon vorher, Punkte in die Karren zu verteilen, aber eben in Maßen.

Damit Ihr in der großen Welt nicht verloren seid, gibt es, ähnlich wie beim letzten Teil, ein Event mitsamt GPS System. Von dort könnt Ihr zum nächsten Rennen oder anderen interessanten Orten navigieren. Habt Ihr beispielsweise Lust einfach nur rumzufahren und dabei Geschwindigkeitsrekorde zu brechen, geht das genauso klar, wie das Finden von Mit- und Gegenspielern. Man ist in der Tat nicht gezwungen, ein Rennen nach dem anderen abzuhalten, sondern kann ganz gediegen die Need for Speed: Rivals Welt genießen.

Gibt es neben den guten Aspekten des Titels eigentlich auch was zu bemängeln? Allen voran die 30 Bilder pro Sekunde, auf die ich in der Grafik-Sektion näher eingehe. Spieltechnisch eher weniger. Einzig die Autos könnten sich ein wenig griffiger lenken und es gibt, wie immer, Frustmomente, die aber eher vom Spieler, als vom Spiel ausgehen. Aber wenn man zum dritten Mal gegen dieselbe Leitplanke bummst, dabei erster Platz ist und dann auf den letzten Rang fällt, sorgt das für Bissspuren im Controller.  Das lässt sich aber eher auf menschliches, als auf spielerisches Versagen, zurückführen.

Grafik

Die Frostbite Engine 3 kommt zum Einsatz, welche schon Battlefield 4 in einem wunderschicken Licht erstrahlen lässt. Autos sehen ihren Vorbildern authentisch ähnlich und der Geschwindigkeitsrausch kommt gut rüber. Blöd sind dabei aber zwei Dinge: Die Konkurrenz macht es in Form von Forza Motorsport 5 definitiv besser und Need For Speed: Rivals ist auf 30 Bilder pro Sekunde begrenzt. Ob das jetzt mit der Hardware, der Entwicklung oder was ganz anderen zu tun hat, sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass dabei nicht direkt das Wort „Next-Gen“ einfällt und einen bitteren Beigeschmack hat. Dazu unterstreicht das die fehlende Kantenglättung noch ein wenig, die für pixelige und unschöne Ecken sorgt. Wer sowieso hauptsächlich an der Konsole zockt, wird das kaum bemerken. Trotzdem stellt sich die Frage, ob man hier nicht mehr aus der PlayStation 4 hätte rausholen können. Bei Battlefield hat es ja auch geklappt.

Sound

Anders als bei der Grafik, gibt es hier nichts auszusetzen. Eine professionelle Synchronisation, satte Soundeffekte und eine musikalische Untermalung, die nicht allen gefallen wird, da die Titel hauptsächlich aus Hip Hop und WubWub bestehen. Autos hören sich zwar brachial und motorenstark an, es bleibt aber die Frage, ob tatsächlich die echten Vorbilder genommen worden, da viele Flitzer gleich klingen.

Fazit

Würdest du das Spiel weiterempfehlen?  Ja.

Wie lange hast du das Spiel gespielt?  Ich habe fast alle Wagen freigeschaltet und jeden herausgefordert, der sich getraut hat mit mir zu messen. Und dann meist verloren.

Was hat dir besonders gut gefallen?  Die große Welt, in der alles ineinander übergeht ist vortrefflich gelungen.

Was hat dir gar nicht gefallen?  Ganz klar die Limitierung der Bilder pro Sekunde. Wieso wird sowas heutzutage noch gemacht?

Abschließende Worte:  Need for Speed: Rivals ist für alle PlayStation 4 Besitzer eine mehr als annehmbare Alternative zu Forza Motorsport 5. So punktet es zwar nicht als Simulation, sondern eher als spaßiger Arcade-Raser mit sehr viel Freiheit und Möglichkeit. Wer also gerne Autorennen fährt und sich noch nicht sicher war, ob die neueste Installation der mittlerweile 20 Jahre alten Serie was für ihn ist, kann beruhigt zugreifen.

 

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Das Urteil

8.0Sehr gut

Das Gute: - Riesengroße Welt
- Schicke Auto-Auswahl…
- Schöne Landschaften
- Coole Rivalen-Funktion
- Satter Soundtrack

Das Schlechte: - Nur 30 Bilder pro Sekunde
- …die ein wenig gering ausfällt
- Rennen können abbrechen, wenn der Host wegfällt

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