Wir haben News, Reviews, Previews, Kolumnen und einen Podcast. Was fehlt? Genau, unsere persönlichen Top 5 Listen mit Videospiel-Thema!
Was kommt da besser als Herzensspiele. Games mit denen wir groß geworden sind und dafür gesorgt haben, dass wir immer noch ganz tief drin sind in der Materie? Deswegen machen die Point ‘n Click Adventure den Anfang!
Mit vier Jahren durfte ich das erste Mal Hand an Numero 1 anlegen:
Monkey Island – Protagonist Guybrush Threepwood hat nur ein Ziel: Pirat zu werden. Egal wie, Hauptsache als Freibeuter die sieben Meere durchsegeln und dabei Beute machen.
Doch Pirat wird man nicht einfach so. Dementsprechend muss Guybrush erst einmal die drei Oberhäupter von Melee Island beeindrucken, um in den exklusiven Club aufgenommen zu werden. Dabei gilt es drei Prüfungen zu bestehen, die alle etwas mit dem Seeleben zu tun haben: Beispielsweise Fechten lernen oder Schätze heben. Beides will gelernt sein. Und bei Monkey Island ist Schwertkampf nicht gleich Schwertkampf. Beleidungsfechten steht hier an der Tagesordnung. Heißt, wer im Kampf gewinnen möchte, muss dem Gegner gute Konter an den Kopf werfen. „Du kämpfst wie eine Kuh“, sollte man also nicht mit „Deine Mama ist eine Kuh“ beantworten.
Als eines der ersten Point ‘n Click Abenteuer hat es die so genannte Scumm-Steuerung. Aus 16 Befehlen gilt es den Richtigen auszuwählen, wenn Protagonist Threepwood etwas machen soll. Die Devise ist also: Nachdenken, dann klicken, dann schauen, was passiert. Obendrauf ist das Adventure textbasiert. So seht Ihr zwar die verpixelten Figürchen, müsst aber immer brav lesen. Sprachausgabe gibt es keine. Der Ton dröhnt als Midi-Musik aus den Boxen. Wer keine Lust auf das Nostalgie-Flair hat, darf den Titel bei Steam als HD Remake kaufen.
Trailer vom dritten Teil der Serie:
Indiana Jones – LucasArts Games hat nicht nur Monkey Island ins Leben gerufen, sondern auch die Spielumsetzungen von Indiana Jones. Als Harrison Fords alter Ego darf man Nazis aufs Fressbrett schlagen und Rätsel quer durch Europa lösen. Die Umsetzung von Der Letzte Kreuzzug gehört zu den besseren die es gibt.
Doch richtig weggehauen hat einen die Spieleschmiede erst mit einer eigenständigen Fortsetzung, die Indies Geschichte weitererzählt: The Fate of Atlantis. In der Haut des berühmten Archäologen müsst Ihr die geheime Stadt Atlantis aufdecken und einen verloren geglaubten Schatz finden. Mit viel Humor, Pixelgrafik und klasse Rätsel begeistert das Spiel auch noch heute. Wenn Ihr die Chance habt, solltet Ihr unbedingt mal reinschauen. Obendrauf gibt es noch eine Sprachausgabe, die dem Titel eine geniale Atmosphäre verabreicht.
Sam & Max – Hund und Hase mit losem Mundwerk gehören mittlerweile ebenfalls zu den Klassikern, die man zumindest kennen sollte. Videos auf YouTube gibt es ja genug.
Als Freelance Police unterwegs, versuchen sie dem Verbrechen Einhalt zu gebieten – Auf sehr skurrile Art und Weiße. Sei es auf der Kirmes und dem verschwundenen Yeti oder einem Restaurant, welches aus dem größten Wollknäuel der Welt besteht.
Der Titel ist übrigens ebenfalls in der LucasArts Spieleschmiede entstanden. Genauso wie Maniac Mansion 1 und Maniac Mansion 2: Day of the Tentacle. Da sich aber Top 6 doof anhört, nennen wir den Titel einfach an dieser Stelle. Tatsächlich teilt er sich einen Platz mit der Tierpolizei, da er ähnlich verqueren Humor aufweist. Dazu gibt es aber eine clevere Zeitreisegeschichte, die beleuchtet, was Aktionen in der Vergangenheit für eine Auswirkung auf die Gegenwart und Zukunft haben. Aus der Perspektive von Laverne, Bernard und Hoagie ist man respektiv in einer Zeitepoche gefangen und muss von dort die Welt wieder herrichten. Purpur-Tentakel hat sie in der Zukunft in Chaos gestürzt und die Saugnäpfe reagieren über die Menschen. Während man also in der Vergangenheit versucht die Gegenwart zu unterstützen, die wiederum das Tentakel stoppen möchte, darf man in der Zukunft sein Dasein als Sklave der Tentakel verrichten. Zumindest bis man sich ein Kostüm zusammennäht.
The 7th Guest/11th Hour – Zu meiner Überraschung kennen nur wenige Spieler diese alte Horrorperle. Beide Titel stammen aus dem Hause Trilobyte Productions und wurden von Virgin Entertainment Interactive herausgegeben.
In The 7th Guest, wie auch The 11th Hour geht es um das Haus von Henry Stauf. Ein Spielzeughersteller, dessen Ware den Kunden, vornehmlich Kinder, umbrachte. Seine Puppen waren überall im Land gefragt und sein Holzspielzeug kam bei Jungen besonders gut an. Auf mysteriöse Art und Weiße sind die Kleinen aber nach kurzer Zeit gestorben.
Im ersten Teil ist man als namensgebender siebter Gast im Haus unterwegs und muss Rätsel lösen. Die Geschichte ist im frühen 20. Jahrhundert angesiedelt und Gastgeber Stauf hat bekannte und reiche Leute zu sich eingeladen. Leider hat man, wie so oft, Amnesie und kann sich nur Bruchstückweise erinnern, was passiert ist. Denn in der großen Villa ist niemand mehr da. Dementsprechend gilt es Rätsel zu lösen und ein gruseliges Geheimnis aufzudecken.
Der zweite Teil spielt zu Beginn des 21. Jahrhunderts und entführt ein erneut in das mittlerweile runtergekommene Haus vom bösen Spielzeugmacher. Als eine Reporterin und gleichzeitig die Kollegin des Protagonisten im Haus verschwindet, macht er sich widerwillig auf sie zu finden. Die zur Bruchbude verkommene Villa birgt trotzdem allerlei Gefahren und deftige Rätsel.
In beiden Ablegern müsst Ihr leichte bis sehr schwere Hirnakrobatik betreiben, um die überall ausgelegten Nüsse zu knacken. Vom Schwierigkeitsgrad her wird diesen Titeln so schnell nicht das Wasser gereicht. Sei es das Kuchenrätsel ganz am Anfang oder später das mit dem Waschbecken – Hört sich ominös an? Ist es auch!
Ich kann den Titel jedem empfehlen, der nichts gegen anstrengende Kopfnüsse und Horror der 90er hat. Was damals gruselig war, ist heute eher wegen der geringen, augenkrebs auslösenden Auflösung beängstigend.
Beide Teile kann man momentan bei GOG.com für gerade mal 6€ im Paket kaufen. Dazu sind sie dann DRM-Frei, laufen auf jedem OS und können jederzeit runtergeladen werden.
Die fünfte Nummer wurde von Kollegin Vicky geschrieben, die ein wenig ausführlicher über ihren Lieblingstitel gesprochen hat:
Zak McKraken – Man nehme ein handelsübliches rohes Ei und verstecke es in seinen Taschen. (Vorsicht ist geboten!) Dann verstopfe man das Waschbecken der Flugzeugtoilette eines Langstreckenfluges mit Toilettenpapier, sodass sie überläuft und die Stewardess, die das Unglück entsetzt bemerkt, ablenkt. Nun laufe man so schnell es die Maus ermöglicht, in Richtung Flugzeug-Küche, lege das Ei in die Mikrowelle, schalte sie an und mache sich schleunigst aus dem Staub. Wenn das Ei explodiert und die völlig erschöpfte Stewardess durch noch mehr Arbeit nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht, durchsuche man in aller Ruhe die Gepäckfächer und klaue das Gepäck der anderen Passagiere.
Wem diese Logik einleuchtet, der ist ein potentieller Kandidat für Zak McKracken (Bitte nicht nachahmen, sonst ist man auch ein potentieller Kandidat für das Gefängnis!) Das Point-and-Click Adventure aus der großartigen Schmiede von Lucasarts hat im Jahre seiner Veröffentlichung – 1988 – zahlreiche Adventure-Freunde begeistert und wurde schnell zu einer Art Kultspiel, das für viele folgende Spiele wie Monkey Island oder Indiana Jones den Weg ebnete. Durch seine platten Witze und seine intelligenten Rätsel, schafft es eine Welt, die den Spieler vor viele existentielle Fragen stellt: Töte ich das zweiköpfige Eichhörnchen? Lege ich meinen Goldfisch in den Müllzerkleinerer? Wo kann ich diese Nasenbrillen kaufen? Antworten auf diese Fragen finden sich während der Story. Worum es im Spiel überhaupt geht und was das Ganze mit Weißbrot zu tun hat, erfahrt ihr im folgenden Teil.
Die Welt ist so dumm wie noch nie. Nein, ich rede nicht vom Jahre 2013. Wir befinden uns in San Francisco Ende der 90er Jahre. Außerirdische haben eine Dummheits-Maschine gebaut und beginnen, die Menschen via Telefon zu verdummen und somit zu unterwerfen. Doch einer ist der Wahrheit auf der Spur: Boulevard-Reporter Zak McKracken, der sein Käseblatt mit aufregenden News über vegetarische Vampire, fleischfressendes Gemüse und anderen erfundenen Stories versorgt. Aber Zak will mehr – zum Beispiel einen weltweit anerkannten Literaturpreis gewinnen. Sein Chef ist stur, verspricht aber: „Nur noch einem Auftrag, eine Story über das zweiköpfige Eichhörnchen in Seattle, dann kannst du dich seinem Buch widmen.“ Aber in dieser Nacht kommt alles anders. Zak wird von einem Albtraum heimgesucht, der sich als eine Art Vision herausstellt. Er träumt von den Außerirdischen, einem Artefakt, einer Karte und einer Frau im rosa Pullover. Wer ist sie? Was hat das alles zu bedeuten? Zak macht sich auf die Suche nach weiteren Spuren, reist durch die halbe Welt und begegnet plötzlich der Frau aus dem Traum. Sie heißt Annie Larris und ist Chef einer Organisation für altertümliche Weisheiten. Auch sie und ihre Freundinnen Melissa und Leslie erhalten mysteriöse Traumbotschaften. Sie handeln von ebendiesem außerirdischen Volk, den Caponiern, das die Menschen verdummen will. Zusammen müssen sie alles dafür tun, um die Welt vor der völligen „Verdummung“ zu bewahren. Ein unmögliches Unterfangen? Oder schaffen es die vier mithilfe von Nasenbrillen, Goldfischgläsern und Weißbroten die Außerirdischen zu vernichten?
Wer sich nicht von der Pixelwelt der 80er Jahre abschrecken lässt, den werden in Zak McKracken Rätsel erwarten, die teilweise unglaublich sind und einen meist am Verstand der Entwickler zweifeln lassen. Wenn man immer wieder beim Bäcker klingelt, bis dieser endlich völlig entnervt sein uraltes Weißbrot aus dem Fenster schmeißt, welches so hart ist, dass es ein Loch in der Straße hinterlässt. Der Flug nach Seattle, den man unzählige Male wiederholen muss, bis man endlich hinter das Geheimnis der Eier-Explosions-Szene kommt. Der Busfahrer, der so tief schläft, dass man ihn mit einer Tröte aufwecken muss, um mit dem Bus zum Flughafen zu fahren. Alles Situationen, die einem noch Jahre nach dem ersten Spielen im Gedächtnis bleiben. Seltsame und witzige Ereignisse, die man einfach immer weitererzählen muss. Zak McKracken ist nicht alt, sondern ein Klassiker, der einen noch vor echte Herausforderungen stellt und dem Spieler keine Hilfen oder Tipps zur Verfügung stellt. Viel mehr begegnet man dem Problem, das man heutzutage kaum noch in Spielen antrifft: Das Spiel ist nach manchen Handlungen oder Ereignissen nicht mehr lösbar. Protagonisten können sterben und der Spielfluss kann zerstört werden. Hat man nicht oft genug gespeichert, gibt es nur eine Möglichkeit: Von vorne beginnen. Das sind Probleme, die heutige Spieler kaum noch kennen. Traut euch an das Spiel heran, lasst euch darauf ein und spielt eines der Klassiker der Spielegeschichte.
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Day of the Tentacle <3 Beste
Monkey Island war, ist und bleibt immer das beste spiel! (: